Senioren in der SPD

Veröffentlicht am 20.10.2014 in Allgemein

                                   Senioren in der SPD

Ihre Publikation „Glücksfall Alter“ untertiteln die Autoren Peter Gross und Karin Fagetti mit dem vielsagenden und manchem bedrohlich erscheinenden Motto:

„Alte Menschen sind gefährlich, weil sie keine Angst vor der Zukunft haben.“ (ISBN 978-3-89331-928-2)

Eine solche Ansage mag auf dem ersten Blick als nicht angemessen einer Seniorengruppierung innerhalb der SPD erscheinen,  sind doch die meisten am Ende eines langen und, wenn Gott will, ausgefüllten Lebens mit vielfältigen Berufs und Lebenserfahrungen angekommen und dürften, von Ausnahmen abgesehen, keine weiteren Karriereplanungen mehr haben. Heißt konkret, sie müssen nicht, wie vielleicht in früheren Lebensphasen, sich und anderen noch etwas beweisen, darauf achten, „woher der Wind“ weht.

Dass die politischen Parteien die geballte Kompetenz ihrer Senioren, die durch langjährige Berufs –und Parteiarbeit erworbenen Erfahrungen nutzen möchten, dürfte fast selbstverständlich sein. So auch in der SPD. Und das mit gutem Grund: Immerhin sind fast die Hälfte der Parteimitglieder jenseits dieser Altersgrenze. Ob allerdings die Nachgeborenen, ( Es lohnt sich, das Gedicht von Bertold Brecht mit diesem Titel nachzulesen) die Jusos, von den Erfahrungen der Altvorderen für ihre je eigene Arbeit Nutzen ziehen, den Alten „über die Schulter“ sehen wollen, scheint nicht durchgängig der Fall zu sein. Natürlich kann es nicht nach dem Motto gehen: „Opa, erzähl mal von früher“; wohl aber, auch das scheint eher die Ausnahme zu sein, könnten die Jüngeren von den Erfahrungen der älteren aus deren früheren politischen Auseinandersetzungen, sowohl gegenüber äußeren politischen Widersachern wie parteiinternen profitieren.

Manche derer, die altersmäßig durchaus zu den Senioren zu rechnen wären, fühlen sich noch nicht so „altersschwach“, so „senil“, so schon „in der Phase des körperlichen Verfalls“, wie sie meinen, dass es diesem  Altenbild entspricht und wie es die ihrer Meinung nach in der Arbeitsgemeinschaft 60+ mitarbeitenden Genossen repräsentieren. Es wird keinesfalls dem, was viele in einer solchen Gruppe aktiv mitarbeitenden Genossen, die sich politisch engagiert und selbstlos für die Belange und Interessen älterer Menschen einsetzen und sich dabei von den Prinzipien und den Wertvorstellungen unserer Partei leiten lassen, gerecht. Es gehört schon eine Portion Ignoranz oder Überheblichkeit dazu, heutzutage noch mit einem solchen Altenbild durch die Welt, „durch die politische Landschaft“ zu laufen. Natürlich liegt es aber auch an den Senioren selbst, an einer Veränderung eines solchen Bildes in der Gesellschaft, und Sozialdemokraten sind auch nur ein Teil davon, mitzuwirken, und zwar durch ein überzeugendes öffentliches Verhalten, mit glaubwürdiger  politischer Arbeit, in Wort und Schrift.

Erst dadurch kann einem teilweise abstrusen Altenbild etwas Überzeugendes entgegen gesetzt werden. Wir wissen allerdings, wie hartnäckig derartig festgefügte Bilder in den Köpfen auch altgedienter Genossen sein können. Es hat schon etwas vom „Bohren dicker Bretter“, manchen abstrusen Bildern den Boden zu entziehen. Es kommt darauf an, dass die Senioren als „Salz in der Suppe“ der Partei überzeugend demonstrieren, wofür sie stehen und was von Ihnen zu erwarten ist.

Diejenigen aber, die meinen, sie seien noch nicht sooooo alt, um schon in der AG 60+ mitarbeiten zu können, gerade die brauchen wir. Es geht für uns darum, Genossen zur Mitarbeit zu gewinnen und sie in der gemeinsamen Arbeit zu überzeugen. Wir wollen mit engagierten Genossen den „politischen Impetus“ der AG 60+ deutlich machen und uns gemeinsam mit ihnen für die Realisierung unseres politischen Anspruchs einsetzen. Dass wir zahlenmäßig inzwischen die stärkste Arbeitsgemeinschaft innerhalb der SPD sind, ist erst dann überzeugend, wenn wir unserem politischen Anspruch auch gerecht werden. Gerade uns darin zu unterstützen und uns bei der Umsetzung dessen, was wir machen, brauchen wir Mitstreiter. Wir sind viele und werden immer mehr.

Vor einigen Tagen fand in Mainz eine bundesweite Veranstaltung der AG 6o+ statt, zur Erinnerung an die vor 20 Jahren, ebenfalls in Mainz, gegründete AG 60 plus, der Senioren - Arbeitsgemeinschaft unserer Partei, mit viel Bestätigung für die Wichtigkeit unserer Arbeit. Auch hier wurde einmal wieder die schier unverzichtbare Rolle der Senioren in der alltäglichen Parteiarbeit, vor allem in den  Wahlkämpfen unterstrichen. In der Tat sind die Senioren häufig in der Lage und haben meist auch das entsprechende politische Rückgrat, in politischen Auseinandersetzungen Standfestigkeit zu zeigen, für ihre/unsere Ideen und Ideale, unsere politischen Überzeugungen einzutreten, sind aber auch für die vielen kleinen Arbeiten am Rande zu gebrauchen, wenn es gilt, Plakate zu kleben, Prospekte zu verteilen usw. Sie sind aber auch sensibel genug zu erkennen, wenn sich die Kandidaten, überhaupt die Oberen in den Wahlkämpfen politisch verrenken, sich mitunter aus einer aktuellen Situation heraus von der Parteilinie, unseren Prinzipien entfernen.

Inzwischen gibt es in fast in jedem Unterbezirk der Partei eine Arbeitsgruppe 60 plus. So auch in Bonn. Die Bonner AG 60+ arbeitet sowohl mit dem Vorsitzenden des Unterbezirks, der SPD - Fraktionsspitze im Rat der Stadt wie auch mit Genossinnen und Genossen anderer Parteigliederungen  im allgemeinen gut zusammen.  

Es gibt nicht in jedem Ortsverein eine solche sich für die Belange der Senioren einsetzende Gruppe, wohl aber auf der Ebene des gesamten Unterbezirks Bonn. Einmal monatlich findet das sog. Seniorenfrühstück im Kulturbistro PAUKE statt. Dazu laden wir Gesprächspartner und Referenten zu uns betreffenden und politisch wichtigen Themen ein; dort sind auch wiederholt der Bonner SPD – Vorsitzende, unser Bundestagsabgeordneter, unsere Landtagsabgeordneten zu Gast; seit Beginn seiner Amtszeit haben wir auch mit dem derzeitigen Oberbürgermeister einen regelmäßigen Austausch. Über die Bonner Dienstagspost laden wir zu diesen Frühstücken oder zu andere Veranstaltungen ein, weisen aber auch auf weitere, für unsere Arbeit wichtige Dinge hin.

So wird z.B. in den nächsten Tagen zur diesjährigen Jahreshauptversammlung der AG 60+ am Freitag, dem 14.11. 2014 in der PAUKE, Endenicher Str. 43 in 5315 Bonn eingeladen. Daran und an vielen anderen unserer Aktivitäten teilzunehmen laden wir alle Genossinnen und Genossen des UB Bonn ein.

Manfred Jastrzemski

 

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